Erstellt: 05.03.2025
Autor der Rezension: Thomas Hieke

Das neueste Kapitel der Logos-Erfolgsgeschichte integriert erstmals „Künstliche Intelligenz“ (KI) in ein Bibelsoftware-Programm. Das ist ein großer Sprung von Logos 10 auf die drei neuen Angebote von Logos: Premium, Pro und Max.

Der folgende erste Überblick setzt Kenntnisse von Logos 10 voraus und ist für Menschen gedacht, die schon die Logos-Bibelsoftware nutzen.

Was heißt es also, wenn etwas sehr Gutes noch besser wird?

Das neue Logos nutzt KI für verschiedene Zwecke. Dazu muss Logos externe Dienstleistungen einkaufen. Das Abo-Modell schafft dazu eine verlässliche finanzielle Grundlage. Je nach Bedürfnissen variiert der Funktionsumfang und damit auch der Abo-Preis. Derzeit gibt es Logos Premium für Bibellesende, Ehrenamtliche und Katechet:innen, Logos Pro für ein intensiveres Bibelstudium zur Predigtvorbereitung und im pastoralen Dienst und schließlich Logos Max für die wissenschaftliche Exegese und sehr intensive Bibelvermittlung. Das letztere Paket bietet den vollen Funktionsumfang.

Von diesen Programm- bzw. Abo-Stufen sind die Bibliotheken zu unterscheiden: Das sind Zusammenstellungen von passenden Ressourcen. Während man die Abo-Stufen wechseln kann (also etwa auch „downgraden“ auf ein günstigeres Modell), behält man die einmal erworbenen Bibliotheken wie auch die einzeln gekauften Ressourcen für immer. Weiterhin gilt auch das „dynamic pricing“: Man zahlt nie doppelt für eine Ressource. Hat man schon Ressourcen (z.B. mit Logos 10) und steigt man auf ein Abo-Modell mit einer passenden Bibliothek ein, so werden die schon vorhandenen Ressourcen aus dem Preis herausgerechnet, der somit günstiger wird. Lehrende und Studierende in der Theologie sind zudem berechtigt, sich für den „Akademischen Rabatt“ zu registrieren.

Im Folgenden wird die Programmstufe Logos Max vorgestellt. Da ich schon lange mit Logos arbeite, habe ich eine ganze Reihe von Ressourcen, die auf den Screenshots zu sehen sind.

Wenn man Logos neu herunterlädt und installiert, startet es mit einer links vertikal angeordneten Aufgabenleiste und einer Startseite mit allerlei Informationen. Aus alter Gewohnheit stelle ich dann immer die „Position des Hauptmenüs“ auf „oben“ ein. Das ist aber reine Geschmackssache. Sodann habe ich mir längst einen „Arbeitsplatz“ unter den „Arbeitsbereichen“ zusammengestellt, bei dem ich genau weiß, wo welche Ressource, die ich häufiger brauche, liegt. Während das Logos 10-Layout und Design noch viel mit Bildchen und Symbolen arbeitete, ist man bei Logos Max (bzw. bei allen Abo-Modellen, also beim „neuen“ Logos) dazu übergegangen, mehr Klartext in den Menüs sichtbar zu machen. Dadurch wird die Bedienung des komplexen Programms doch erheblich erleichtert. Dieser „Klartext“ ist im Übrigen auf Deutsch formuliert. Wenn also mein neues Logos Max startet, sieht das so aus:

Der Klick auf Menüpunkte wie Suche, Notizen, Formatierung, Ansicht, Werkzeuge usw. führt dann zu einer weiteren Leiste mit Auswahlmöglichkeiten. So ist es z.B. leicht möglich, unter „Ansicht“ die Schriftgröße (Skalierung) zu vergrößern oder zu verkleinern, parallele Texte ein- und auszublenden, die Interlinearanzeige ein- und auszuschalten und anderes mehr.

Im folgenden Beispiel, das im Grunde auch schon in Logos 10 funktionieren würde, sieht man die verbesserte Zugänglichkeit der Menüsteuerung deutlich. Während man in Logos 10 noch die Bedeutung vieler Bildchen und Symbole kennen muss, sind die Menüs im neuen Logos intuitiver. Im Beispiel werden in einer Parallelanzeige drei Texte nebeneinandergestellt: der masoretische Text (in der Ausgabe der „Lexham Hebrew Bible“), der Septuagintatext (Logos LXX) und die Übersetzung Septuaginta-Deutsch. Ausgewählt wurden diese Texte über den Reiter „Ansicht“ und die Schaltfläche „Paralleler Text“. Zugleich wurde die Interlinear-Darstellung über die Schaltfläche „Interlinear“ eingeschaltet. Nun kann man auf verschiedene hebräische Wörter klicken und erhält die jeweilige Hervorhebung des griechischen Äquivalents mit Informationen in der Interlineardarstellung. Im Beispiel ist das Wort für „Psalm“ hervorgehoben. Es ist noch darauf hinzuweisen, dass nicht alle hebräischen und griechischen Bibelausgaben in Logos auf diese parallele Verknüpfung ausgelegt sind. Man muss ein wenig ausprobieren, was zusammenpasst.

Charakteristisch für das neue Logos in den Abo-Stufen sind die KI-Funktionen. Sie reichen vom Übersetzen über das Zusammenfassen und die neue smarte Bibelsuche hin zu einem sehr differenzierten Entdecken (Glühlampe mit Kreuz als Symbol). Auch die Suche, eigentlich die entscheidende Hauptaufgabe von Bibelsoftware, ist inzwischen KI-gestützt.

Logos bietet Ressourcen wie Kommentare in vielen Sprachen. Der Menüpunkt „Werkzeuge“ enthält den Knopf für „Übersetzen“. Damit öffnet sich eine zweite Spalte, die das gewählte Buch Abschnitt für Abschnitt übersetzt. Im folgenden Beispiel wird meine Auslegung zu Lev 19,18c ins Englische übersetzt – das Übersetzungstool ist DeepL, wie Logos ausweist.

Auf diese Weise kann man im Grunde ein ganzes fremdsprachiges Buch lesen, falls man das möchte. In der Regel braucht man jedoch oft nur einen kleineren Ausschnitt – und wenn man die Sprache, in der das Buch vorliegt, nicht so gut kann, ist die zweite Spalte mit der Live-Übersetzung hilfreich, um schnell den Inhalt zu erfassen.

Oftmals hat man nicht die Zeit, einen größeren Abschnitt oder ein ganzes Buchkapitel zu lesen. Man möchte aber wissen, was drinsteht – und ob es sich vielleicht doch lohnt, genauer hinzuschauen. Eine schnelle Zusammenfassung wäre hilfreich. Genau diese Funktion ist in Logos Max eingebaut: Eine KI-Funktion fasst beliebige Abschnitte entsprechend zusammen. Beim vorausgehenden Beispiel zu Lev 19 sieht das etwa so aus:

Mit dem Knopf „Entdecken“ stößt man zu einem Bibelvers, einer markierten Wendung oder eines markierten Wortes eine Suche unter den eigenen Logos-Ressourcen an. Die Ergebnisse werden in Form von kurzen Anfängen der Kapitel präsentiert, die man überfliegen kann. Dort, wo man sich besonderen Aufschluss erhofft, klickt man drauf und öffnet so die Ressource (z.B. einen Kommentar), um gezielt die Details nachzulesen. Auch hier sei wieder Lev 19,18 als Beispiel genommen:

Neu ist bei den Abo-Modellen eine KI-gestützte Suche bzw. Beantwortungsfunktion von Fragen. Im Unterschied zu KI-Suchmaschinen wie ChatGPT verwendet die Logos-Suche nur die eigenen Ressourcen und gibt damit auch die benutzten Quellen an. Im folgenden Vergleich wird eine Anfrage („Was ist der elohistische Psalter?“) in einem einfachen ChatGPT-Modul der Logos Max-Antwort gegenübergestellt. Zunächst das Ergebnis der Anfrage an ChatGPT:

Hier nun die Lösung der Aufgabe, die Logos Max vorschlägt:

Die Verlässlichkeit von KI-Antworten hängt immer von den verwendeten Quellen ab. Logos Max offenbart diese Quellen, so dass man in seinen eigenen Ressourcen die Details nachprüfen kann.

Nächstes Beispiel: Die Antwort auf die Frage „Was bedeutet Segen bzw. Segnen in der christlichen Bibel?“ ist knapp, aber gerade in dieser Kürze womöglich hilfreich.

Diese KI-unterstützten Suchen wurden unter dem Reiter „Bücher“ durchgeführt, also nur unter den Ressourcen in der eigenen Bibliothek. Wenn man den Reiter „Überall“ verwendet, findet die Suche in allen in Logos verfügbaren Ressourcen statt, also auch in solchen, die man nicht erworben hat. Bei der Frage nach dem Segen wird dann eine weitere Ressource angezeigt, ein Artikel aus dem Sozialgeschichtlichen Wörterbuch zur Bibel. Scrollt man im Ergebnisfenster weiter hinunter, wird dieser Artikel kurz anzitiert – und es gibt die Option, den relevanten Abschnitt sich per KI zusammenfassen zu lassen. Das sieht dann so aus:

Man erhält diese Zusammenfassung auch, wenn man das Buch nicht besitzt. Das mag die Entscheidung erleichtern, ob man diese Quelle noch genauer anschaut und möglicherweise erwirbt.

Manchmal ist die KI sehr bescheiden und betont, dass die Frage im Grunde nur unvollständig beantwortet wurde. Das zeigt folgendes Beispiel, bei dem erstaunlicherweise nur eine Quelle verwendet wurde. Man beachte vor allem den letzten Satz vor der Literaturangabe. Zu fragen wäre, warum nicht in einem das Alte Testament behandelndem Werk nachgesehen wurde.

Wenn man dem Programm einen Tipp gibt, wird die Antwort schon differenzierter:

Und was macht ChatGPT aus der Anfrage „Was bedeutet der Begriff ‚Menschensohn‘ im Alten Testament, vor allem bei Ezechiel?“ Das Ergebnis ist es wert, wörtlich zitiert zu werden (Stand: Januar 2025):

Der Begriff „Menschensohn“ (hebräisch „בן־אדם“, ben-’adam) ist im Alten Testament vor allem bei Ezechiel von Bedeutung und wird dort über 90 Mal verwendet. Es handelt sich dabei um eine ungewöhnliche und tiefgehende Bezeichnung, die verschiedene Bedeutungen und Konnotationen haben kann, abhängig vom Kontext.

  1. Wörtliche Bedeutung: Der Begriff „Menschensohn“ setzt sich aus den Wörtern für „Mensch“ (adam) und „Sohn“ (ben) zusammen. Wörtlich bedeutet es also „Sohn des Menschen“ oder „menschlicher Sohn“. Dies kann einfach einen Menschen im Allgemeinen bezeichnen.
  2. In Ezechiel: Im Buch Ezechiel wird „Menschensohn“ häufig als Selbstbezeichnung für den Propheten Ezechiel verwendet. Es wird als ein Titel genutzt, den Gott verwendet, um Ezechiel anzusprechen. Der Titel betont in diesem Kontext die menschliche, sterbliche Natur des Propheten im Gegensatz zu Gott, der in seiner Heiligkeit und Majestät über den Menschen steht. Es kann also auch die Demut und die menschliche Verwundbarkeit Ezechiels vor Gott und der Aufgabe als Prophet symbolisieren.
  3. Symbol für den Propheten: Die Anrede „Menschensohn“ hebt in vielen Fällen auch hervor, dass Ezechiel zwar ein Mensch ist, aber dennoch in einer besonderen, göttlichen Berufung steht. Er ist als „Menschensohn“ ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der das Wort Gottes überbringen soll, aber als Mensch selbst auch auf die Weisheit und Anleitung Gottes angewiesen ist.
  4. Mögliche universelle Bedeutung: Einige Bibelwissenschaftler haben darauf hingewiesen, dass der Begriff auch eine universelle Dimension haben könnte. „Menschensohn“ könnte als allgemeine Bezeichnung für den Menschen und dessen Bedingungen, etwa als sterblicher und begrenzter Mensch, stehen. In einigen Passagen könnte der Begriff also für den „gewöhnlichen Menschen“ oder den „repräsentativen Menschen“ stehen, insbesondere in Bezug auf die menschliche Schwäche, aber auch die Möglichkeit der göttlichen Erlösung.
  5. Messianische Bedeutung (bei anderen Autoren): Abgesehen vom Buch Ezechiel wird der Begriff „Menschensohn“ später besonders in den Evangelien des Neuen Testaments mit messianischen Zügen verbunden, vor allem bei Jesus. In diesen Kontexten wird „Menschensohn“ oft als Hinweis auf den Erlöser und die messianische Figur verstanden, der sowohl menschlich als auch göttlich ist. Diese Deutung findet sich jedoch nicht direkt im Alten Testament, sondern entwickelt sich erst im jüdischen und christlichen Denken weiter.

Zusammengefasst, im Alten Testament und vor allem bei Ezechiel bezeichnet der Begriff „Menschensohn“ vor allem den Propheten selbst, unterstreicht seine menschliche Natur und stellt ihn als Teil der göttlichen Kommunikation dar, der in der Welt der Menschen agiert.

Das Ganze wäre einigermaßen verwendbar, wenn Quellen angegeben wären. Leider fehlen auch die bei Logos Max erwähnten Bezüge zu Daniel 7. Im Grunde ist es eine wortreiche, aber mit vielen allgemeinen Phrasen aufgemachte Antwort auf die Frage nach der Bedeutung von Menschensohn bei Ezechiel.

Der große Vorteil bei der Logos-KI ist die Verifizierbarkeit anhand von Quellen. Die auf Deutsch gestellte Frage nach der Bedeutung des Begriffs „Menschensohn“ bei Ezechiel führte zu keinen brauchbaren Ergebnissen. Daher wurde die Frage ins Englische übersetzt. Anhand englischsprachiger Ressourcen hat die KI eine deutschsprachige Zusammenfassung erstellt, die fürs Erste brauchbar erscheint. Dass hier die „NRSV“ auf „Deutsch“ wiedergegeben wird, zeigt, dass die KI auch ihre Grenzen hat. Das lässt es ratsam erscheinen, mit verschiedenen Formulierungen und Sprachen (Deutsch, Englisch) zu experimentieren.

Die mit KI-Funktionen angereicherte Suche erfolgt unter den Reitern „Überall“ (alle Logos-Ressourcen) und „Bücher“ (nur die Logos-Ressourcen, die man besitzt). Als Symbol für die Verwendung der KI dient eine Art Doppelkreuz oder Doppelstern (ein großer und rechts darüber ein kleiner, kreuzartiger Stern, hier in der Suchzeile vor dem grauen Wort „Suche“):

Wenn man beispielsweise die Frage „Welche Bedeutung haben die Feinde in den Psalmen?“ eingibt, kommt folgende Auskunft:

Die Feststellungen sind richtig und gut verwendbar, leider fehlen Bibelstellen (Psalmverse) als Belegmaterial. Die gleiche Frage führt bei ChatGPT zu einem spirituellen Geschwurbel ebenfalls ohne Bibelstellen und ohne Quellenangaben. Das veranlasste mich, die gleiche Frage um die Bitte um Belegstellen zu erweitern („Welche Bedeutung haben die Feinde in den Psalmen? Bitte gib Belegstellen (Psalmverse) dazu an“). Das Ergebnis bei Logos Max sieht so aus – nun zur Abwechslung nicht als Screenshot, sondern in der „Kopieren“-Version:

Die Feinde in den Psalmen haben eine vielschichtige Bedeutung. Sie werden als Gegner der Sache Gottes dargestellt, die den Beter um Gottes willen angreifen[1]. In zahlreichen Psalmen (z.B. 5, 7, 9, 10, 13, 16, 21 und viele weitere) finden sich Bitten um Gottes Eingreifen gegen diese Feinde[1]. Dabei geht es nicht um persönliche Rache, sondern um die Bitte, dass Gott seine Gerechtigkeit durchsetzen möge[1]. In Psalm 13,4-5 bittet der Psalmist beispielsweise: „Schau bitte her, antworte mir, HERR! Mein Gott, mach bitte hell meine Augen! Damit ich nicht entschlafe zum Tode, damit nicht sage mein Feind: ‚Ich habe ihn überwältigt!'“[2]. Psalm 27,7 fasst die Bedrohung durch Feinde zusammen und bittet um Gottes Schutz[3]. In Psalm 64,2 wird Gott um Schutz vor dem „Schrecken des Feindes“ angerufen[4]. Trotz der Bedrohung durch Feinde drücken die Psalmen auch Vertrauen in Gottes Hilfe aus, wie in Psalm 13,6: „Ich aber, aufgrund deiner Gnade habe ich vertraut. Jubeln soll mein Herz aufgrund deiner Rettung“[2].

[1] Bonhoeffer, D. (2015). Gemeinsames Leben; Das Gebetbuch der Bibel (G. L. Müller & A. Schönherr, Eds.; Sonderausgabe, Vol. 5, p. 128). Gütersloher Verlagshaus.
[2] Weber, B. (2010). Werkbuch Psalmen: Theologie und Spiritualität des Psalters und seiner Psalmen: Vol. III (p. 69). Verlag W. Kohlhammer.
[3] Cyprian von Karthago. (2022). Über das Gebet des Herrn (De dominica oratione) (p. 18). Faithlife.
[4] Zenger, E. (2007). Psalm 64. In E. Zenger (Ed.), & F.-L. Hossfeld & E. Zenger (Trans.), Psalmen 51–100 (3. Auflage, p. 211). Herder.

Diese knappe, aber inhaltsreiche Übersicht ist sehr hilfreich. Bei ChatGPT werden nun auch Bibelstellen zitiert und kommentiert, leider aber ohne Quellenangaben. Wenn man ChatGPT auffordert, bibelwissenschaftlich anerkannte Literatur, die digital verfügbar ist, zu verwenden, liefert das Programm eine halbe Seminararbeit (zum Testen: „Welche Bedeutung haben die Feinde in den Psalmen? Bitte gib Belegstellen (Psalmverse) dazu an und verwende anerkannte bibelwissenschaftliche Fachliteratur, soweit sie digital verfügbar ist“). Das ist nicht unproblematisch und wird von Lehrenden der Theologie und der Bibelwissenschaft bei Themenstellungen zu berücksichtigen sein. Es ist zu empfehlen, dass sie mit Tools wie ChatGPT experimentieren, um zu sehen, wozu die Textgeneratoren mittlerweile fähig sind. Die Logos-KI ist hier noch nicht so weit, wird aber wahrscheinlich ausgebaut und hat immer noch den Vorteil, dass die verwendeten Quellen (Sekundärliteratur) präzise angegeben werden.

Die derzeit neueste KI-Funktion ist die smarte Bibelsuche (Stand: Februar 2025). Neben der KI-unterstützten „Überall“- und „Bücher“-Suche (s.o.) gibt es nun auch beim Reiter „Bibel“ die Option „Smart“. Beim Start gibt Logos schon Vorschläge für Suchanfragen. Diese Suchanfragen können im üblichen Sprachgebrauch formuliert sein, wie man das von den Prompts der KI-Maschinen kennt. Zu beachten ist jedoch, dass bei dieser Suche nur Bibelstellen ausgegeben werden, keine Informationen darüber. Diese smarte Suche ist also ideal für Überblicke oder für unbestimmte Ahnungen, dieses oder jenes könnte da und dort in der Bibel stehen. Eine erste Testsuche zu dem Prompt „Wo ist in den Psalmen vom persönlichen Feind die Rede?“ brachte folgendes Ergebnis:

Die Liste geht noch weiter und ist durchaus eindrucksvoll. Auch sehr spezielle Fragestellungen aus der Bibelkunde kann die smarte Bibelsuche lösen. Hier ein Beispiel für diejenigen, die sich auf den Kult spezialisieren:

Der Prompt „Wie viele Vogelarten gibt es in der Bibel?“ ist für diese smarte Bibelsuche falsch formuliert, da das Tool – wie schon gesagt – nur Bibelstellen, aber keine Informationen dazu ausgibt. Dennoch ist das Ergebnis bemerkenswert, weil so Bibelstellen gefunden werden, die von Vögeln sprechen:

Auch diese Liste geht im Programm noch weiter, als das der Screenshot zeigen kann. Man kann bei der smarten Suche die Such-Bibel auch ändern, z.B. auf die Biblia Hebraica, und dann eine Übersetzung daneben stellen. Hier ein Beispiel, das den Bezug zwischen der Urgeschichte (Genesis 2 und 3) und dem Hohelied sichtbar macht:

Grundsätzliche Überlegungen zur KI-Philosophie von Logos Bibelsoftware finden sich z.B. in dem englischsprachigen Artikel „How Should We Think About AI & Bible Study?“ von Mark Barnes (https://www.logos.com/grow/ai-and-bible-study/). Von ihm stammt auch die hilfreiche Einführung in das „neue Logos“: „The Next Era of Logos Is Here! What You Should Know“ (https://www.logos.com/grow/next-era-logos/).

Mehrfach wird bei Logos mit Recht betont, dass KI nicht das eigene Bibelstudium und die Exegese ersetzt, sondern „nur“ erleichtert. Nach wie vor ist eigenes Lernen und Studieren erforderlich, um die leicht daherkommenden Antworten der KI beurteilen und die zweifellos immer noch vorkommenden Fehler entdecken zu können. Gerade die Bereitstellung der Quellen in den von der Logos-KI generierten Texten hilft, diese zu überprüfen und zu verifizieren. Die KI-unterstützte (smarte) Suche in den eigenen Ressourcen („Bücher“) oder in allen Logos-Ressourcen („Überall“) ist ein echter Fortschritt und hilft sehr, in der Fülle des Materials das Richtige zu finden – man muss (wie bei den Internet-basierten KI-Suchmaschinen auch) etwas mit dem „Prompten“ üben. Die smarte Bibelsuche schließlich ist ein großartiges Werkzeug, sich die gesamte Bibel anhand der eigenen Fragen oder der Fragen derer, die uns anvertraut sind (Gemeindemitglieder, Studierende, Suchende), noch einmal anders und neu zu erschließen. Diese neuen Möglichkeiten sind ein echter Gewinn für alle, die Logos nutzen.

Vergleich der Abo-Modelle: https://de.logos.com/configure/subscriptions

Wichtig für Studierende und Lehrende ist der Akademische Rabatt: https://de.logos.com/akademischer-rabatt.

Damit ist es dann auch möglich, das kostenlose akademische Basispaket zu bekommen: https://de.logos.com/basic-akademisch.