Die Schrift – verdeutscht von M. Buber gemeinsam mit F. Rosenzweig für MFchi und Bibel digital

Deutsche Bibelgesellschaft, ISBN: 978-3-438-0193-49, 35 Euro.

Systemvoraussetzungen: Multimedia-PC mit Windows 95/98/ME/NT/2000/XP (Herstellerangabe; das Programm läuft auch unter Windows Vista). Bei Vollinstallation 10 MB Festplattenplatz.

Autor der Rezension: Benedikt Hensel

Erstellt: Mai 2009

Zusammen mit dem Philosophen Franz Rosenzweig begann Martin Buber 1925 mit der Übersetzung der Heiligen Schrift, des TeNaK, ins Deutsche. Dabei ging es den beiden Gelehrten vor allem um die sprachlich genaue Übertragung des hebräischen Urtextes unter Wahrung seines vollen Bedeutungsreichtums. Dieser Übertragung liegt eine Hermeneutik zugrunde, die ihre Prinzipien weitestgehend in den Bibeltexten selbst sucht. Hierbei spielen die Eigenheiten der hebräischen Sprache und Erzählkunst eine wichtige Rolle, wobei dem so genannten „Leitwortstil” sowie der Wurzelverwandtschaft von Worten und der rhythmischen Gliederung des hebräischen Textes eine besondere Bedeutung zukommt. Zugleich heben Buber und Rosenzweig immer wieder hervor, dass Form und Inhalt unauflöslich zusammen gehören und jeder einzelne (biblische) Text sowie der TeNaK als Ganzes als Einheit gelesen werden wollen. Nach Rosenzweigs Tod im Jahr 1929 setzte Buber die Arbeit allein fort, die er erst 1961 abschließen konnte. Diese Übersetzung steht auf der CD-Edition in elektronischer Form als Gesamttext zur Verfügung.

Die Edition enthält:

  • Die Schrift. Aus dem Hebräischen verdeutscht von Martin Buber und Franz Rosenzweig (1934)
  • Versehen mit der üblichen Kapitel- und Verszählung
  • Außerdem mit Überschriften und gekennzeichnetem Beginn der Sabbatlesungen
  • Martin Bubers Aufsatz „Zu einer neuen Verdeutschung der Schrift”

Sie ermöglicht:

  • Suche nach Begriffen und Begriffskombinationen
  • Übernahme von Text in die eigene Textverarbeitung

Die Buber-Übersetzung ist kombinierbar mit:

  • Allen anderen CD-ROMs der Reihen CD-ROM Bibel Edition und bibel digital
  • Quadro-Bibel
  • Evangelisches Gesangbuch elektronisch
  • Evangelisches Gottesdienstbuch elektronisch
  • Elektronische Bibelkunde
  • ELBIWIN
  • Über 50 weiteren CD-ROMs verschiedener Verlage mit dem Programm „MFchi”

Einige Einzelfunktionen im Detail

Beim Programmstart wird das Startfenster der Buber-Übersetzung mit dem Text der zuletzt gewählten Bibelstelle aufgerufen. Im oberen Teil des Fensters befindet sich die Symbolleiste mit den Schaltflächen für die einzelnen Programmbereiche und einer Suchleiste links, zur Eingabe von Bibelstellen oder Begriffen. (Siehe dazu auch die Einführung in MFchi von Matthias Jendrek.)

Darüber liegt die Titelleiste des Programmfensters mit den Schaltflächen.

Den Hauptteil des Programmfensters nehmen zwei Einzelfenster ein: links das Inhaltsfenster für die Anzeige von Inhaltverzeichnissen und die Wahl der Bibelübersetzungen (bei Gebrauch von mehreren Übersetzunge/Editionen der „CD-Rom Bibel-Edition”), rechts das Hauptfenster für die Textanzeige.

Über die Suchfunktion in der Symbolleiste lassen sich leicht Bibelstellen oder Wörter durch einfaches Eintippen anzeigen. Die Anzeige erfolgt in einem eigenen, neu sich öffnenden Dialogfenster im rechten Hauptfenster. Als Ergebnis erhält man eine sofort sortierte Trefferliste im rechten Hauptfenster. Über den Scroll-Balken links neben dem Suchfenster ließen sich Suchen in anderen Übersetzungen der CD-Rom Bibel-Edition durchführen:

Die Arbeit im Hauptfenster

Für die Arbeit und das Blättern im Haupttextfenster ist die Symbolleiste von Bedeutung. Die einzelnen Icons ermöglichen einen komfortablen Umgang mit den gesuchten Texten. Die Icons sind dabei weitestgehend selbsterklärend. Hilfreich ist vor allem die Icon-Gruppe ganz rechts:

Damit kann die Anzeige der Bibelstellen den Bedürfnissen angepasst werden: Etwa die Volltextanzeige ohne Querverweise, als Fließ- und Lesetext; oder die Anzeige nur nach Kapitelüberschriften; oder nur die Stellenanzeige für bestimmte Suchworte. Vor allem letztere Funktion ist bei der Arbeit mit Verweisstellen sehr hilfreich. Die Textstellen lassen sich dann bequem in andere Textverarbeitungsprogramme importieren.

Arbeitet man mit verschiedenen Suchbegriffen und hat man eine Fülle an ausgegebenen Bibelstellen, lässt sich mit den Icons bequem und übersichtlich zwischen den einzelnen Stellen hin und her wechseln.

Mittlerweile Standard ist auch das einfache Verfolgen von Querverweisen. Bei Doppelklick auf einen Verweis wird der entsprechende Bibeltext sofort angezeigt.

Sehr vorteilhaft: Nicht nur die einzelnen Bibeltexte der Buber-Übersetzung lassen sich aufrufen, sondern über die Auswahl „Titelleiste - Bearbeiten - Parallelanzeige” lassen sich mehrere Texteditionen der CD-Rom Bibel Edition vergleichen. Die einfache Auswahl der gewünschten Übersetzung genügt. Der Text der Bibeledition kann durch Markieren der Textstelle mithilfe des Buttons in die Zwischenablage kopiert werden und von dort aus in andere Anwendungen (z.B. ein Textverarbeitungsprogramm) übernommen und ausgedruckt werden.

Fazit

Der Vorteil dieser Edition der Deutschen Bibelgesellschaft ist es, dass die Buber-Übersetzung innerhalb der „CD-ROM Bibel Edition”-Reihe erscheint. In dieser Reihe stehen nun auch die großen deutschsprachigen Bibelübersetzungen mit dem leistungsstarken Programm „MFchi kompakt” zur Verfügung. Die deutschsprachigen Bibelausgaben sind durch die originalsprachlichen Bibeltexte in Griechisch bzw. Hebräisch sowie moderne fremdsprachige Übersetzungen erweiterbar und kombinierbar. Die komfortable Suchfunktion ermöglicht schnelleres und komplexeres Suchen als jede gedruckte Konkordanz. Statt Bibeltext mühsam abzutippen, kann man ihn rasch in eigene Dokumente kopieren, formatieren und ausdrucken.

Begrüßenswert ist, dass das Programm auch ohne die eingelegte CD benutzt werden kann (vollständige Installation vorausgesetzt), so dass längere Ladezeiten und geräuschvolle Zugriff auf das DVD/CD-Laufwerk entfallen.
Die elektronische Umsetzung der wichtigen Buber/Rosenzweig-Übertragung ist gut gelungen und sehr begrüßenswert. Die Integrierung der Sabbatlesungen in diese Ausgabe ist sehr hilfreich und erspart umständliches Forschen in der Sekundärliteratur. Die Sabbatleseeinheiten sind sowohl in exegetischer wie in homiletischer Hinsicht aufschlussreich und weiterführend. Über die zahlreichen Suchfunktionen lässt sich die Übersetzung schnell durchsuchen und die Eigentümlichkeit der Buber-Übertragung gut erschließen, so dass man auch gerne über das mittlerweile etwas unmoderne Graphik-Design hinwegsehen kann. Die Buber/Rosenzweig-Übertragung wird damit zu einer sinnvollen - aufgrund des Gewichtes der Buber/Rosenzweig-Übertragung, würde ich sogar sagen: essentiellen - Ergänzung des heimischen Arbeitsplatzes, im Besonderen für PfarrerInnen und Theologiestudierende.